Kasachstan – Казахстан 2015

Hier geht’s nach unten zum Update vom 30.06.2015

After leaving Bishkek I went by bicycle to Almaty for the registration of the visa. For the way from Almaty to Astana, the capital of Kasakhstan, I stopped a truck driver and went with him, because I travelled by bicycle two times on this way and it’s not interesting to do the same a third time.

Nach anderthalb Jahren in Bischkek mache ich mich am 11.05.2015 auf die Rückreise. Zuvor habe ich mich auf einer 800 km langen Tour um den Issyk-Kul, dem großen See in Kirgistan, schon mal warmgeradelt.

Um es kurz zu fassen: Große Highlights gab es in den ersten zwei Wochen noch nicht. Die Tour ist bis jetzt von Wind, Regen und eintöniger Gegend geprägt. Im wesentlichen interessiert mich ja auch Russland. Für den Weg durch Kasachstan habe ich keinen längeren Aufenthalt geplant und trampe den größten Teil der Strecke.

Bis zur Grenze sind es nur 20 km, dann bin ich schon in Kasachstan. Für die vorgeschriebene Registrierung des Visums muss ich zunächst ins 200 km entfernte Almaty. Am ersten Tag liegt gleich der kleine Pass hinter dem Grenzort Korday auf dem Weg. Vielleicht hilft der ganz schwache Rückenwind ein wenig den Berg hinaufzukommen. Vor allem macht er das Fahren aber zu einer äußerst schweißtreibenden Angelegenheit, da er etwas genauso so schnell ist wie ich und ich dadurch keinen Fahrtwind habe.

Diese Strecke bin ich bereits im Dezember 2012 von Usbekistan aus kommend geradelt.

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Und sie bewegt sich doch… Die Gesteinsschichten standen doch bestimmt nicht senkrecht, als sie sich gebildet habe:

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Oben angekommen versuche ich ein paar Fotos aus derselben Perspektive aufzunehmen wie 2012, soweit ich meine Bilder in Erinnerung habe.

Mai 2015:

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Dezember 2012:

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Abends lädt mich Zhandarchan (Жандархан), der Inhaber des Cafés „Ak Bulak“ (=Weiße Quelle) ein, kostenlos in seinem Café zu übernachten.

Zhandarchan in seinem Café:

SAM_3950The owner invited me to spent the night in his cafe on my way to Almaty.

 

 

 

 

 

 

Am folgenden Tag fahre ich nach Almaty. Ich übernachte im selben Hotel in dem ich schon 2012 und 2013 war. Zunächst darf ich mein Fahrrad diesmal nicht mit aufs Zimmer nehmen. Aber an dem Platz an dem es nun steht, stört es am nächsten Tag, nach dem Schichtwechsel, die Mitarbeiter. Schließlich habe ich es doch wieder im Zimmer, was wohl auch der sicherste Platz ist.

Wer findet mein Zimmer?

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Nicht gefunden?

 

Das Fahrrad steht auf dem Balkon.   (My bicycle is on the balcony).

(Zu diesem Foto und dem “Wer findet mein Zimmer” habe ich mich von Peter Smolka inspirieren lassen. Seine Berichte von seiner zweiten Weltumradlung sind auch sehr lesenswert.)

http://www.tour-de-friends.de/40de6c3a-5318-1ea0-5567-93e53e0b4648

http://www.tour-de-friends.de/

 

Für die Registrierung muss ich zweimal zur Behörde, da ich meinen Pass erst am folgenden Tag zurückbekomme. Nachmittags treffe ich mich mit Niko aus Finnland, den ich in Bischkek kennengelernt habe und abends nochmal mit ihm und Aggey, den ich aus Almaty kenne.

Nach der Abreise bin ich knapp 60 km unterwegs bis ich aus Almaty raus bin und die Fernstraße nach Astana, der 1200 km weiter nördlich gelegenen Hauptstadt Kasachstans erreiche. Ab hier trampe ich bis Astana. Die Strecke bin ich einmal vollständig von Nord nach Süd geradelt und einmal größtenteils von Süd nach Nord. Ein drittes Mal denselben Weg durch die Steppe muss ich mir nicht antun.

Ich stehe nur eine Stunde an der Straße, dann hält Sergej mit seinem LKW und nimmt mich mit.

Sergej kommt aus Weißrussland und ist zum ersten Mal beruflich hier unterwegs. Anders, als ich es bisher bei den LKW-Fahrern kennengelernt habe, hält er die Geschwindigkeitsbegrenzung (70 km/h) und die Lenkzeiten ein. Es ist mir recht, auch wenn es bedeutet, dass wir auf dem Weg zweimal übernachten müssen. Dafür gehört sein LKW dann nicht zu den vielen umgekippten, die ich schon auf den Strecken gesehen habe und mein Fahrrad bleibt heile.

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Sergej gave me a lift to Astana, 1200 km from Almaty.

 

 

 

 

 

 

Sergej macht mich auf etwas aufmerksam, was mir beim Radfahren noch nicht aufgefallen ist: Es gibt immer wieder Schilder, die die Geschwindigkeit begrenzen. Aber es gibt keine Schilder, die die Begrenzung wieder aufheben. Damit bleibt unklar, wie lange die Begrenzung gilt. Eine Steilvorlage für die Polizisten und die grassierende Korruption. So kann letztlich immer behauptet werden, man sei zu schnell gefahren.

Hinter Astana lasse ich mich absetzen. Den vor uns liegenden Weg bin ich noch nicht gefahren und möchte ihn daher radeln. Sergej wäscht hinten im LKW noch meine Taschen bevor er sie mir herunterreicht. Die Ladefläche ist ja kein Reinraum. Er ist wirklich sehr nett.

Für Astana hatte ich 2-3 Tage eingeplant, beschließe aber spontan, mir das Hotel zu sparen und die Stadt nur zu nutzen um Lebensmittel und Getränke zu kaufen. Noch am selben Tag mache ich mich auf den Weg nach Westen. Wie so oft in Kasachstan weht wieder ein starker Wind aus westlicher Richtung. Es ist gut möglich, dass ich auf den 900 km bis zur Grenze reichlich Gegenwind habe. In Bischkek wurde es um 20:30 dunkel, hier, weiter nördlich und westlich erst um 22 Uhr. Der Wind lässt heute erst gegen 22:30 Uhr nach. Nachts weht er ja selten so stark wie tagsüber.

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Camping beside the road behind some smaller trees.

 

 

 

 

 

Ich zelte hinter einer Baumreihe.

Morgens beim Zeltabbau ist es noch trocken und windstill. Nach weniger als einer Stunde Fahrt kommt dann wieder starker Wind auf und es fängt an leicht zu regnen. Es ist durchgehend stark bewölkt und der Regen hält bis abends an.

Auch die Schafe mögen das Wetter offensichtlich nicht und suchen Schutz unter dem Dach einer stillgelegten Tankstelle:

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Bad weather for sheeps and cyclists.

 

 

 

 

 

In Dzhaltir (Джалтыр) finde ich eine feste Unterkunft für 5 Euro. Duschen und Wäschewaschen kostet extra. Ich nutze die Gelegenheit für beides. Da mir die Betreiber der Einrichtung, die aus einem LKW-Stellplatz, einem Café und ein paar Zimmern besteht, einen Heizstrahler aufs Zimmer gestellt haben, gebe ich auch meine Strickjacke und Jeans mit in die Wäsche. Vorm Heizstrahler werde ich sie bis zu nächsten Tag trocken bekommen.

Zelten ist jetzt schwierig. Es hat sicher in der letzen Zeit stärker geregnet. Neben der Straße sind oft geschlossene Wasserflächen, sonst ist es schlammig.

Auch der LKW-Stellplatz ist ein riesiges Schlammfeld. Schon als ich mein Rad ein Stück dort langschiebe sammelt sich der klebrige Schlamm wieder zwischen Rädern und Schutzblechen. Ich muss das Rad tragen, bevor durch den Schlamm die Räder blockieren.

Ich esse auf dem Zimmer, da ich genug dabei habe und trinke abends im Café nur eine Kanne Tee. Die Mitarbeiterin gibt mir kostenlos noch eine große Kanne Tee mit aufs Zimmer.

Morgens bin ich gut beschäftigt. Die Wäsche hatte ich abends nicht zurückbekommen. Eine Mitarbeiterin meinte, sie hätte meine Sachen im wärmsten Raum aufgehangen, da würde sie über Nacht auf jeden Fall trocknen. Leider sind die Sachen alles andere als trocken, so dass ich erst mal umpacken muss. Danach brauche ich einige Zeit um das Rad, das ich nur einige Meter über den Stellplatz geschoben hatte, soweit zu reinigen, dass zumindest nichts mehr schleift.

Die Kleidung bekomme ich unterwegs nicht trocken, da es immer wieder regnet.

Viele Dörfer liegen nicht auf dem Weg und in den wenigen, die direkt an der Fernstraße liegen sind die Häuser meistens weit von der Straße entfernt. Der Platz zwischen Straße und Häusern ist praktisch unpassierbar. Zwei Mal sehe ich, wie Anwohner versuchen Autos aus dem Schlamm zu bekommen. So sind es im Wesentlichen ereignislose Kilometer zu radeln, immer die Fernstraße entlang.

Nach einer weiteren Nacht im Zelt ist es bereits morgens sehr stürmig. Der Zeltabbau ist eine Herausforderung bei dem Wind.

Die Bodenplane unterm Zelt habe ich nochmal extra mit Heringen

befestigt. Aber der Wind greift darunter und zieht die Heringe mitsamt einem Klumpen Erde aus dem Boden. Zelt und Plane zusammenzulegen geht nur Zentimeterweise, indem ich das Gepäck, das darauf liegt immer ein Stück nachrücke.

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It is very difficult to pack the tent, because the wind is extraordinary strong.

 

 

 

 

 

Der Wind kommt nun von der linken Seite und schiebt mich beim Fahren 3- bis 4-mal pro Kilometer von der Straße. Für die 9 Kilometer bis zu einem Café vor Atbasar brauche ich über anderthalb Stunden. Es erweist sich als Glück, dass ich trotz eigener Vorräte im Café wenigsten eine dünne Bouillon mit Weißbrot esse. Auf den 80 Kilometern nach Atbasar kommt nichts mehr, wo man vor Wind und Regen geschützt wäre. nicht mal ein Wartehäuschen einer Bushaltestelle. Tagsüber ist der Wind zu stark um eine Pause zu machen. Ich möchte den Rest des Wegs nachts fahren, wenn der Wind nachlässt. Allerdings kommt um Mitternacht wieder Sturm auf und ab 22 Uhr regnet es sehr stark und ohne Unterbrechung. Das macht nun leider mein Regenzeug nicht mehr mit. Um 3 Uhr erreiche eine Tankstelle und baue dort im Windschatten des Kassenhäuschens mein Zelt auf. Unter der Regenjacke ist alles klitschnass bis aufs T-Shirt.

Ich hatte nicht gefragt, ob ich dort zelten darf, aber zum Glück lässt man mich ausschlafen. Der Mitarbeiter ist sogar sehr nett und wir unterhalten uns gut, während ich morgens packe.

Es regnet wieder und scheint nicht aufhören zu wollen. Ich warte zunächst in einem gegenüberliegenden Café ab, das in der Nacht geschlossen hatte. Da ich meine letzte trockene Kleidung anhabe und vor der nächsten Regenfahrt eine neue Regenjacke brauche, entscheide ich mich nach Kostanay zu trampen. Auch dieser Abschnitt ist dünn besiedelt und bietet zu wenig Möglichkeiten sich bei Regen unterzustellen.

Ich stehe keine 5 Minuten an der Straße. Gleich der erste LKW-Fahrer nimmt mich mit.

Um 22 Uhr kommen wir in Kostanay an.

Bulak mit seinem LKW. (Ich hoffe, ich habe seinen Namen richtig in Erinnerung. Die Zentralasiatischen Namen bereiten mir immer noch Schwierigkeiten).

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My rain jacket is too old. In the rain all my clothes got wet. So I stopped again a truck driver. He brought me to Kostanay. In Kostanay I bought a new rain jacket.

 

 

 

Der folgende Tag ist ein Freitag. Um Probleme bei der Ausreise zu vermeiden, möchte ich heute nochmal wegen der Registrierung los. Ich bin überzeugt davon, dass ich sie eigentlich nicht brauche, aber die Regelungen werden überall anders ausgelegt. Einem anderen Radreisenden ist es vor 2 Jahren passiert, dass ihm an der Grenze zu Kirgistan die Ausreise verweigert wurde, weil angeblich eine Registrierung fehlte. Er musste zurückradeln und sie nachholen. Damit ich nicht 180 km zurück muss, gehe ich hier jetzt auf die Behörde.

Leider bin ich krank geworden. Wohl nicht wegen dem Regen. Ich musste mich nachts übergeben und fühle mich reichlich schwach und friere entsetzlich. Am liebsten würde ich heiß baden und mich wieder hinlegen. Im Hotel ist auf meinem Flur das Warmwasser ausgefallen. Sie bieten mir ein besseres Zimmer mit Warmwasser zum selben Preis. Verlockend, da ich in einem 3-er-Zimmer bin, dass ich nur zurzeit für mich alleine habe. Aber um möglichst heute noch meinen Pass zurückzubekommen gehe ich zunächst auf die Behörde.

Meine schlaue Idee, die eigentlich überflüssige Registrierung prophylaktisch trotzdem durchführen zu lassen rächt sich fürchterlich. Während ich die russischsprachigen Formulare ausfülle, mit denen ich anschließend zum Hotel muss, um sie dort abstempeln zu lassen, fragt mich die Mitarbeiterin über meine Reise aus und missversteht mich. Als ich nach einer Stunde weiteren Wartens den Pass und die sogenannte Migrationskarte zurückbekomme, sagt mir die Mitarbeiterin fast beiläufig, dass ich nun morgen auf jeden Fall aus Kasachstan ausreisen müsse, da es ja nun so auf der Migrationskarte stehe. Ja, ich hatte ursprünglich vor am nächsten Tag weiterzufahren, aber nicht aus Kasachstan auszureisen. Das hat sie falsch verstanden und meint es wäre jetzt nicht mehr zu korrigieren. Nur mühsam kann ich ihr klarmachen, dass eine Ausreise absolut unmöglich ist, da mein Russlandvisum erst ab 01.06. gilt und ich so kurzfristig ja auch gar nicht wegkomme. Zunächst warte ich bis halb eins. Dann ist Mittagspause. Ich soll um drei wiederkommen. Schließlich um 17 Uhr ist das Problem soweit erledigt. Auch „erlauben“ sie mir, mich bis zum 05.06. hier im Bezirk aufzuhalten, was angeblich eigentlich nicht gestattet sei, weil ich mein Visum in Almaty habe registrieren lassen und mich woanders nur 5 Tage aufhalten dürfe. Wozu habe ich dann ein Kasachstanvisum für einen Monat?

Immer noch schwach auf den Beinen schleppe ich mich wieder zum Hotel, wo es nun auch in meinem Zimmer warmes Wasser gibt. Nachdem heiß Duschen gehe ich schlafen.

Am folgenden Tag kaufe ich eine neue Regenjacke. Nach kurzem Zögern verzichte ich auf den Versuch mit einer Regenkombi, die ich für 8 Euro bekommen könnte. Aber nachdem ich mit meinen letzten sehr teuren Regensachen sehr unzufrieden war, konnte ich mir den Versuch nur schwer verkneifen.

Mein Russlandvisum gilt erst ab 01.06. So habe ich nun noch eine Woche zu überbrücken. Die Unterkunft in Fjodorovka, die ich dafür vorgesehen hatte, soll für einen mehrtägigen Aufenthalt ungeeignet sein. (Vielleicht kein fließend Wasser, o.ä.). daher bleibe ich nun länger in Kostanay.

Ab hier Update hochgeladen am 30.06.2015

In den folgenden Tagen kümmere ich mich mal wieder um meine Webseite. Über 1000 Spamkommentare löschen, eine kleine Software einbinden, die mir nach Regionen aufgeschlüsselt zeigt, wie oft meine Seite besucht wird, und endlich mal wieder was Neues schreiben. Außerdem habe ich mich jetzt mal erfolgreich damit beschäftigt mein Mailprogramm so einzurichten, dass ich auch Mails verschlüsseln und verschlüsselte Mails bekommen kann. Den sogenannten Öffentlichen Schlüssel findet Ihr auf meiner Seite oben im Link EMAIL).

Am letzten Tag in Kostanay treffe ich mich noch mit Tamara, einer jungen Kasachin, die Leo hier kennen gelernt hatte. (Leo war mir 2012 in der Ukraine über den Weg geradelt. Wir haben uns kurz darauf in Russland getroffen und viel später in nochmal in Bischkek).

Am 30.05. mache ich mich auf den Weg. Noch 2 Tage bis zur russischen Grenze. Obwohl ich morgens noch vergeblich ein kleines Loch im Vorderreifen im Wasserbad suche und erst um halb eins mittags abfahre komme ich weiter als geplant.

In Озереый nehme ich mir etwas Zeit von der Fernstraße runter zu fahren und durch den Ort zu radeln.

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Jetzt habe ich mal wieder gutes Wetter zum Rad fahren, Warm und sonnig. Neben der Fernstraße steht oft noch alles unter Wasser, aber abends finde ich einen Platz zum Zelten, auf einem Acker, mit Sichtschutz zur Straße durch eine Reihe von Bäumen. Die Landwirte sind mit Treckern auf dem Feld beschäftigt und arbeiten bis weit in die Dunkelheit hinein. Mehrmals fährt ein Trecker am Zelt vorbei, was mich so wenig stört, wie sich der Treckerfahrer wohl auch nicht an meiner Anwesenheit stört.

Da ich mit meiner Luftpumpe nur schwer auf die 4 bzw. 5 bar für die Reifen komme, nutze ich Gelegenheiten an Reifenwerkstätten, meine Reifen mit deren Kompressor aufzupumpen. Gerade als mal der Luftdruck kontrolliert und für „Gut“ befunden ist, bricht eine Speiche am Hinterrad. Direkt am Gewinde, wie bei den vielen Speichenbrüchen 2012. Nachdem ich in Bischkek erst vor kurzem das Nabengehäuse gewechselt und das Hinterrad dabei neu eingespeicht habe, macht mich das nun schon etwas nervös…

Für die Reparatur muss nun die Luft aus dem Reifen lassen und kann anschließend wieder kräftig von Hand pumpen. Kurz darauf habe ich am Vorderrad einen Platten. Also den auch noch von Hand wieder aufpumpen.

Platte Reifen sind hier häufig, da die alten Autoreifen überall herumliegen. Die Drähte aus dem Gewebe der Reifen gelangen mühelos in den Fahrradreifen und brechen dort ab. Irgendwann stecken sie dann im Schlauch.

Kaputter Autoreifen mit Drahtgewebe:

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Drahtgewebe im Reifen mit kleinem Draht:

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Draht im Fahrradreifen:

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Die Straßen hier liegen voll von den Drähtchen, vielleicht noch verstärkt dadurch, dass die herumliegenden Autoreifen manchmal einfach verbrannt werden:

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Vor der Grenze habe ich noch einige Stunden Aufenthalt, da ich ja erst am 01.06. in Russland einreisen darf. Ein Radreisender (Peter Smolka) ist 2013 am kasachischen Grenzübergang zurückgeschickt worden, um noch ein Registrierung nachzuholen bevor er aus Kasachstan ausreisen durfte. Der angegebene Grund war, dass seine Registrierung vom letzten Kalendermonat war. Meine ursprüngliche Idee, deswegen am 31. Mai kurz vor Mitternacht auszureisen und am 01.06.kurz nach Mitternacht in Russland einzureisen scheitert an der Zeitverschiebung. Da es in Russland, hier bei Chelyabinsk, noch eine Stunde früher ist, müsste ich eine Stunde im Niemandsland verbringen. Ich schätze, das würde nicht gerne gesehen. Trotzdem bleibe ich jetzt dabei und fahre dann halt um 1 Uhr nachts kasachischer Zeit über die Grenze. Die Zeit bis dahin vertreibe ich mir im Café, lerne Russisch mit Stöpseln in den Ohren, da die Musik, wie in vielen Straßencafés hier fast auf Diskolautstärke steht.

An der Grenze haben sie um diese Zeit wohl nicht ganz so viel tun. Der kasachische Grenzbeamte unterbricht die Prozedur bei mir, um zunächst noch einen kompletten Reisebus zu durchsuchen und abzufertigen und lässt mich dann sämtliche Taschen auspacken. Immerhin hatte ich das ein bisschen befürchtet und vorsorglich, der Mücken wegen, lange Kleidung angezogen. Auf russischer Seite geht es dann sehr zügig weiter und ich zelte kurz hinter der Grenze.

 

3 Gedanken zu „Kasachstan – Казахстан 2015

  1. Stefan

    Servus Martin,

    wie geht’s den so?? Schon lange nix mehr auf deinem Block gelesen. Ich hoffe dir geht es gut und deine Tour verläuft so wie von dir gewünscht :-). Ich bin seit anfange der Woche in Deutschland bis ende August. Dann geht’s wieder zurück nach Bischkek
    Viele liebe Grüße

    Stefan

    Antworten
  2. Martin

    Hallo Martin,

    schön, wieder etwas von dir zu lesen! Und es ist toll, dass du immer noch unterwegs bist. Wir hatten uns 2013 in Khabarovsk getroffen und du hattest Probleme ein Visum für China zu bekommen, anscheinend hat das ja geklappt!

    Gruß aus Nürnberg,

    martin

    Antworten

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