Irkutsk bis China – Из Иркутска в Китай

Auf dem Weg von Irkutsk in Russland bis Dalian in China bin ich nicht dazu gekommen meine Seite zu aktualisieren. Ein paar kurze Nachrichten, die ich auf der Startseite stehen hatte, habe ich später hierhin kopiert. Chronologisch von unten nach oben:

27.08.2013

Ich bin am 23.08. in China eingereist. Läuft soweit alles gut :-) . Nur das Internet ist extrem langsam. In ca. 10 Tagen möchte ich in Dalian sein. Ich hoffe, dass es in einer größeren Stadt mit dem Internet besser geht. Die Orientierung ist manchmal etwas schwierig, weil ich nur eine Karte mit recht ungünstigem Maßstab bekommen habe. Außerdem ist sie nur auf Chineisch. Aber irgendwie ist es so auch ganz spannend.

Ich habe widersprüchliche Informationen, ob man das Visum noch – wie früher – zweimal verlängern lassen kann. Zur Zeit habe ich nur 30 Tage. Da fahre ich lieber erstmal zügig weiter. Bis zum nächsten Update kann es also noch dauern.

Ich fahre jetzt Richtung Harbin und hoffe, vor der Stadt einen Weg nach Süden, nach Dalian, zu finden.

20.08.2013

Habe seit Montag das Chinavisum. Dienstag habe ich noch den Flansch an der Nabe schweißen lassen. Ist wohl einfacher hier als in China, wegen der Sprache.

Ich werde den Grenzübergang bei Ussurijsk bzw. Pogranitschnij (Russland) / Suifenhe (China) überqueren. Das Fahrrad kann man da wohl nur als Gepäck im Bus mitnehmen, weil sie Radfahrer sonst nicht rüberlassen. Auch vom Konsulat habe ich noch eine Mail bekommen, in der sie den Grenzübergang für den geeignetsten halten, aber empfehlen nochmal in einem Reisebüro zu fragen.

Also, ab morgen werde ich dann wieder LKW anhalten, um in 4 Tagen die ca. 800 km zu schaffen. Und danach kann ich dann hoffentlich mal wieder fahrradfahren :-) Oh weh, habe ja schon gar keine Kondition mehr, und dann wird’s gleich arg hügelig …

19.08.2013

Ich komme zur Zeit mit dieser Seite nicht voran. Ein paar Probleme sind dringender als die Seite upzudaten:

- Samstag muss ich ausreisen (aus Russland), und wider Erwarten habe ich noch immer das China-Visum nicht. Zugesagt war, dass es ich es letzte Woche Mittwoch bekomme. Bis zum Grenzübergang sind es ca. 800 km, die schaffe ich wohl mit dem Fahrrad jetzt nicht mehr.

- Als ich vorsichtshalber nochmal überprüfen wollte, welche der Grenzübergänge internationale Grenzübergänge sind (also nicht nur von Russen und Chinesen genutzt werden dürfen), habe ich Internetartikel gefunden, nach denen man als Fußgänger oder Radfahrer über keinen der Grenzübergänge kommt. Damit hatte ich ehrlichgesagt gar nicht gerechnet. Also muss ich evt. mit dem Zug fahren (wo man oft das Rad nicht mitnehmen kann), oder mit dem Bus (wo man ebenfalls oft das Rad nicht mitnehmen kann). Außerdem kann ich noch kein Ticket buchen, weil ich ja nicht weiß, ob und wann ich endlich das Visum bekomme. Erstaunlich, dass man schon zu der Frage, welche internationalen Grenzübergänge es hier gibt, nichts erfährt. Selbst das regionale deutsche Konsulat kann da keine Auskunft geben. Und die Russen verstehen nicht, dass Ausländer nicht überall rüberkommen, wo die Chinesen und Russen über die Grenze kommen. Manche wollten mir sogar weißmachen, ich bekäme das Chinavisum bei Einreise an der Grenze, was definitiv nicht stimmt.

In der Regel muss man sich ausweisen, wenn man ein Ticket kauft. Dabei bleibt es dann spannend, ob Kopien akzeptiert werden. Die Originale von Reisepass und Migrationskarte (die man immer bei sich führen muss) liegen beim chinesischen Konsulat.

Wenn es südlich von hier nicht möglich ist die Grenze zu überqueren, muss ich nach Westen. Dass ist dort, wo die Flüsse Amur und Seya fließen. Wie ich gehört habe, wird auch in Deutschland darüber berichtet, dass dort grad die schlimmste Flutkatastrophe seit 120 Jahren herrscht. Straßen, Brücken und Bahnlinien sind beschädigt.

Alternativ (für den Fall, dass es Probleme mit dem China-Visum gibt) hatte ich überlegt mit einer Fähre nach Süd-Korea oder Japan zu fahren, wo Deutsche ohne Visum 90 Tage bleiben können. Dann hätte ich das China-Visum eben in Seoul oder so beantragt. Aber nach allem was ich jetzt erfahren konnte, nehmen die Fähren keine Fahrräder mit. Und um es einfach trotzdem mal zu versuchen, reicht die Zeit nicht mehr. Die Fähren fahren von Wladiwostok mittwochs und südlich davon donnerstags. Das ist mindestens 800 km von hier entfernt. Schaffe ich eventuell ohnehin nicht rechtzeitig. Wenn es nicht klappt, komme ich da nicht mehr weg, bevor meine Aufenthaltsgenehmigung hier abläuft.

Als ich im Frühjahr die Felge vom Hinterrad gewechselt habe, war die Frage zu klären, ob dies früher oder später zu einem Riss im Nabenflansch führen könnte. Der Hersteller der Nabenschaltung hält das Risiko für gering und hat mich ermutigt die neue Felge einzubauen. Meine schlimmste Befürchtung, dass der Flansch gerade dann reißt, wenn ich mir kein Ersatzteil zuschicken lassen kann, weil die Aufenthaltsgenehmigung für ein Land gerade abläuft, ist jetzt eingetreten. Ich habe mal wieder keine Ahnung, wie weit ich mit dem Rad noch fahren kann. Und es bleibt zu klären, wo ich mir ein neues Nabengehäuse hinschicken lasse.

In Chabarovsk, wo ich unfreiwillig festhänge, kosten die Hotels ab 50 Euro aufwärts. Es gibt seit Januar ein Hostel in der Stadt. Da wohne ich nun umständehalber. Leider läuft der Fernseher von ca. 7 Uhr morgens bis 5 Uhr morgens, meist auf voller Lautstärke. Das Hostel ist eine 3-Zimmerwohnung mit 21 Betten. Ein Dauergast, der seit vier Monaten hier lebt, ist – unter anderem – fernsehsüchtig. Andere telefonieren über Skype, hören Musik oder schauen DVD am Laptop. In der Regel ohne Ohrhörer. Geschrabbel und Gewummer aus mehreren Lautsprechern gleichzeitig. Da liegen bei mir eh die Nerven blank. Wenn die Cafés und Kneipen hier nicht so exorbitant teuer wären, würde ich lieber dort sitzen und im Internet recherchieren, bzw. Telefongespräche führen. Aber vier Euro für eine Tasse Tee oder acht Euro für 0,5 Liter Bier liegen dann doch nicht in meinem Budget. Schade, ich habe fast immer was Günstiges gefunden, nur hier nicht, wo ich nun festhänge. Und es regent schon wieder seit zwei Tagen ohne Unterbrechung. Aber das wisst Ihr ja aus den Nachrichten.

Also, das muss ich nun erst mal hinter mich bringen. Dann habe ich vielleicht mal wieder Zeit für ein Update.

18.08.2013 Ich hänge zur Zeit in Chabarovsk fest, da sich die Auststellung des Visums für China immer weiter verzögert. Leider gibt es hier weder bezahlbare Hotels noch preiswerte Cafés oder ähnliches. Deswegen komme ich auch mit meiner Seite nicht so recht voran. Es fehlt einfach ein Platz, an dem ich mal ungestört sitzen könnte. Untergekommen bin ich jetzt im einzigen Hostel in der Stadt. Leider haben sie 21 Betten in drei Räumen gestapelt. Für die Gäste stehen maximal drei Plätze in der Küche an einem kleinen Tisch zur Verfügung. Und da läuft der Fernseher praktisch rund um die Uhr auf voller Lautstärke. Auch jetzt um 2:15 Uhr noch. Ich wäre schon ziemlich froh, wenn ich endlich abreisen könnte. Tja, und wenn ich dann wegkomme muss ich mich gleich wieder beeilen. Die 800 km bis zum Grenzübergang werde ich schon nicht mehr schaffen, bevor meine Aufenthaltsgenehmigung für Russland abläuft. Bleibt wohl nur wieder trampen. (Ach so, das wisst Ihr ja noch gar nicht, falls wir nicht gemailt haben :-) : Von Ulan-Ude bis Chabarovsk habe ich mich auch ca. 2700 km von LKW-Fahrern mitnehmen lassen. Ich hoffe, ich komme irgendwann mal wieder zum Fahrradfahren.

29.07.2013 Viele Grüße von der Insel Olchon. Heute am Spätachmittag hoffe ich auf die Fähre nach Ust-Bargusin ans Ostufer des Baikalsees zu kommen. Ein Ticket kann man hier nicht kaufen, aber ich habe gehört, es sei noch keiner zurückgekommen, weil er auf der Fähre keinen Platz bekommen hätte. Bin mal gespannt.    Bis dahin schreibe ich noch für diese Seite. Die letzten zwei Wochen fehlen mir noch. Im Moment schreibe ich lieber weiter, als etwas hochzuladen. Wahrscheinlich komme ich frühestens in ca. einer Woche zu einem neuen Update.

22.07.2013 Morgen werde ich wahrscheinlich aus Irkutsk abreisen. War sehr interessant. Ramil, der Aserbaidschaner, ist schon Donnerstag abgereist. Weitergehen soll es mit dem Rad in 3-4 Tagen an den Baikalsee, dann mit der Fähre auf die Insel Olchon. Dort hoffe ich, mit der Fähre ans Ostufer des Sees zu kommen, und von da aus mit dem Rad nach Ulan-Ude.

Ein China-Visum ist hier in Irkutsk nicht zu bekommen, auch nicht über Reisebüros. Das versuche ich dann in Chabarovsk.

15.07.2013 Ich bin seit gestern in Irkutsk. Habe einen Radreisenden aus Aserbaidschan getroffen. Wir fahren wahrscheinlich zusammen bis Ulan-Ude. Eventuell machen wir vorher noch einen Ausflug auf die Insel Olchon im Baikalsee. Da ist nun leider die Zeit zum Schreiben wieder knapp. Könnte also noch ein bisschen dauern mit dem nächsten Update.

Gruß, Martin

 

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>