Kamyschin Saratow – Камышин Саратов

 

Fortsetzung 01.07.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der Trasse, der Hauptstraße aus, geht es auf einer guten Straße nach Kamyschin rein. Natürlich bergrunter, die Stadt liegt ja am Fluss :-) . Endlich gibt es auch ein paar Bäume und ein bisschen Grün. Am Ortseingang ist eine Tankstelle. Ich mache Halt und es läuft gerade das Finale Spanien – Italien. Es steht 1:0, dann fällt das zweite Tor für Spanien. Ich studiere etwas den Kaffeeautomaten. Es gibt Espresso, Cappuccino, Kaffee mit und ohne Milch. Ich trinke Kaffee schwarz. Als alles so läuft, wie ich es mir wünsche, drückt ein hilfsbereiter Mensch schnell noch die Zuckertaste *grrrr. Nun, hier werden Kaffee und Tee wohl immer mit Zucker getrunken. Er wird gedacht haben, ich hätte es vergessen. Macht nichts, die Atmosphäre hier gefällt mir. Ich möchte mir noch ein Snickers kaufen und bekomme es von der Verkäuferin geschenkt. Ein Mitarbeiter sagt mir, dass die Hotels hier teuer sind: 350 Rubel (= 8 Euro).

Die Tankstelle hat nachts einen eigenen Wachmann. Er zeigt mir eine Wiese hinter der Tankstelle, auf der ich zelten darf.

In der Pause des Fußballspiels baue ich das Zelt auf und nehme feuchte Papiertücher, die ich mal geschenkt bekommen habe, um mich notdürftig ein bisschen frisch zu machen. Dann kann ich mir die zweite Halbzeit noch anschauen. Nur noch eben das Fahrrad mit Anhänger hinter das Zelt schieben, damit die reflektierenden Reifen von der Straße aus nicht so auffallen. In dem Moment bricht links die Schraube, die immer gewackelt hat. Der Anhänger hängt schief an der Kupplung auf der anderen Seite. Da ich das Fahrrad halten muss, komme ich nicht an den Anhänger. Beim Versuch das Fahrrad auf die Seite zu legen, auf der der Anhänger hängt. bricht rechts die Gewindeöse vom Ausfallende ab. OK, so komme ich hier morgen nicht weg. Da ich zunächst den Schaden begutachtet habe, verpasse ich die zweite Halbzeit.

In der Tankstelle erfahre ich, dass 100 – 150 Meter weiter eine Werkstatt ist. OK, um den Rest kann ich mich dann morgen kümmern.

Bier darf an der Tankstelle nicht mehr verkauft werden, aber wenig weiter gibt es einen Kiosk. Etwas Essbares brauche ich auch noch. Die Ware aus dem Schaufenster ist vergriffen und nur ein Muster, aber die Verkäuferin zeigt mir Alternativen und meint, ich spräche gut Russisch :-) . Mitunter tuen sich die Leute etwas schwer, wenn es das, was ich möchte nicht gibt. Ich weiß dann weder, was sie haben könnten, noch wie ich auf Russisch beschreiben könnte, wonach mir gerade ist. Daher freue ich mich über den Service. Ich bin noch gar nicht lange in der Stadt, aber schon vielen freundlichen Leuten begegnet. Das stimmt mich alles trotz des Schadens am Fahrrad sehr optimistisch.

Ach ja, nicht zu vergessen: Mir war ja vor langer Zeit mal von einer Kasachin gesagt worden, dass es in Kasachstan im Norden schon im September schneit und im Süden im Oktober. Der Armenier an der Raststätte kennt Kasachstan auch und ist sich sicher, dass der Winter erst im Dezember anfängt. Da ich ungefähr am 12.06. nach Russland eingereist bin, kann ich bis ca. 10.09. bleiben (90 Tage). Ich könnte also etwa zwei Wochen länger in Russland bleiben, als bisher geplant. Das ist auch super. Dann muss ich vielleicht doch nicht hetzen, abkürzen oder Laster fahren.

Nach all den guten Nachrichten und den netten Menschen hier, geht es mir trotz der abgebrochenen Öse ziemlich gut.

 

02.07.2012

Um 07:45 öffnet der Wachmann mein Zelt und weckt mich. Er hat einen Plan gemalt, wie ich am besten durch Kamyschin und aus der Stadt herausfahre.

Beim Packen schaue ich mir die Löcher im Zelt an und sehe, dass noch viel mehr Löcher drin sind, als die zwei bisher entdeckten. Bei sieben höre ich auf zu zählen. Es sind bestimmt 15 – 20 :-(

Дыры в моей палатке :-( .

Holes in my tent :-( .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Löcher sind größtenteils so hoch oben am Zelt, dass es meiner Meinung nach nicht beim Gebrauch des Zelts passiert sein kann. Bleibt doch eigentlich nur der Transport? Ich vermute, dass die Reißverschlüsse, Haken und so, am Stoff reiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Mitarbeiter der Tankstelle kommt und sagt mir, dass wir das Fahrrad direkt hier reparieren können. Nachdem die Öse nach dem Schweißen wieder abbricht, wird stattdessen eine Mutter angeschweißt. Sie hat auch einen größeren Gewindedurchmesser, so dass wir eine dickere Schraube verwenden können. Die Lösung gefällt mir so gut, dass wir dies auf der anderen Seite auch gleich machen. Langsam wird es ein russisches Rad :-) Das sieht wirklich gut aus und hält bestimmt länger als der Rest vom Fahrrad.

Опять проблема с велосипедом. Специалисту нужно снова присоединить прицеп к велосипеду.

Again a problem with the bicycle. The rear fork end is broken due to connecting the trailer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nebenbei sehe ich, dass der sogenannte Chainglider (Kettenkasten) ordentliche Schleifspuren auf der Befestigung des Kettenblattes hinterlässt. Daher lasse ich ihn erst mal weg:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während der Fahrt in die Stadt mache ich leichte Schwenker. Ich will nun nicht provozieren, dass erneut was bricht, aber das Rad wird schließlich noch einiges aushalten müssen. Es hält :-) Auf der Fahrt in die Stadt sehe ich Supermärkte, eine Bank, alles was man braucht. Eine Taxifahrerin beschreibt mir den Weg zu einem Hotel.

Im letzten Jahr, im Urlaub, bin ich in Weißrussland in eine kleinere Stadt gekommen, die sehr interessant aussah. Leider war es schon 22 Uhr. Nachdem ich geduscht hatte und die Wäsche gewaschen war, war es 23 Uhr durch. Als ich endlich rauskam waren bereits die Bürgersteige hochgeklappt. Am nächsten Tag bin ich direkt weitergefahren, da ich die fahrradfreien Tage vor allem in Minsk und Kiew verbringen wollte. Diesmal habe ich mehr Spielraum und kann einige Zeit hier in Kamyschin verbringen.

An einer Kreuzung bin ich nicht sicher, ob ich nach der Wegbeschreibung noch geradeaus muss oder schon rechts. Ich biege mal rechts ab und komme an einer Kaserne vorbei. Den großen bebilderten Schildern nach geht es hier um Fallschirmspringer. Ich bin offensichtlich falsch und komme auf dem Rückweg an der Kaserne mit Soldaten ins Gespräch. Einer will vorrausfahren, um mir den Weg zu einem Hotel zu zeigen. Zwar lehne ich ab, da ich mich lieber in Ruhe umschaue, sage ihm auch, dass ich mit dem Gepäck sehr langsam fahre, aber er lässt es sich nicht nehmen vorauszufahren. Nun gut, ich fahre so schnell wie möglich hinter her. Es geht durch die ganze Stadt in eine anderen Stadtteil. Blöde Hetzerei ;-)

Das Zimmer soll knapp 50 Euro kosten. Evgenij, der Soldat, ist überzeugt, dass es das einzige empfehlenswerte Hotel der Stadt ist. Alle anderen seien nicht sicher. Nach einiger Diskussion kann mir das Hotel eventuell ein Zimmer für weniger als ein Drittel des Preises anbieten. Ich soll auf den Direktor warten.

Mit Evgenij verabrede ich, ihn um 17 Uhr anzurufen. Wir wollen uns nochmal treffen. Das Warten im Hotel stört mich etwas. Warum sollte es plötzlich so viel preiswerter werden? Nach etwa einer Stunde ist klar, dass ich ein preiswerteres Zimmer haben kann. Ich schaue es mir an, obwohl ich schon wieder recht nervös bin, da mein Rad die ganze Zeit vor dem umzäunten Hotel auf dem Bürgersteig steht. Der Haken an der Sache: Es ist ein Dreierzimmer, und es ist nicht klar, ob noch mehr Leute kommen, oder ob ich den Raum für mich haben werde.

Nach etwas Bedenkzeit nehme ich das Zimmer erst mal, da ich jetzt keine Lust mehr habe, wieder zurück zu fahren und mit der Hotelsuche von vorne zu beginnen.

Das Treffen mit Evgenij verschiebt sich auf 19 Uhr. Dann fahren wir mit seinem Jeep aus der Stadt. Evgenij zeigt mir die Umgebung. Es gibt hier zwei Berge mit den Namen „Ohren“ und „Stirn“. Sie haben bei früheren Kriegen eine große Rolle gespielt. Von einem Berg aus kann man gut auf die Wolga schauen und die Schiffe kommen sehen. Kamyschin ist durch eine Bucht, über die eine lange Brücke führt, in zwei Teile unterteilt. In der Bucht lagen die Kriegsschiffe, die die feindlichen Schiffe abgefangen haben, wenn man sie vom Berg aus kommen sah. (So habe ich die Erläuterungen jedenfalls verstanden :-) )

Hoffentlich komme ich mal dazu, die Details nach zu lesen. Im Internet habe ich nur Seiten auf Russisch zu Kamyschin und den Bergen gefunden. Da brauche ich mehr Zeit zum Lesen.

 

Мартин в Камышине (Волгоградская область).

Martin in Kamyshin a city in Volgograd county.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An der Wolga (ich will zum Frisör):

 

 

 

 

 

 

 

Vorm Museum:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Evgenij  muss noch arbeiten und möchte sich um 23 Uhr noch auf ein Bier mit mir treffen. Er schenkt mir noch ein Lebensmittelpaket der Armee. Um 23 Uhr kommt er kurz zum Hotel, hat aber doch keine Zeit. Er schenkt mir noch eine Mütze seiner Einheit und eine gravierte Feldflasche. Evgenij sagt noch kurz, dass er mich morgen um 9 Uhr abholt, um ins Museum zu gehen. Außerdem will er eine Flagge seiner Einheit für meine Fahnenstange mitbringen.

Wenig später rufe ich ihn an, und sage, dass ich erst mal Zeit für meine Sachen brauche, wie Fahrrad und Zelt in Ordnung bringen. Die Gastfreundschaft ist geradezu überwältigend.

Er spricht Russisch so, dass ich es verstehe und hat mal gut Deutsch gekonnt, so dass er es wohl noch versteht, aber nicht spricht. Aber ich merke, dass ich einfach Zeit für mich und meine Interessen haben möchte.

Das Fahrrad verliert seit dem Platten vorne Luft. Zuerst habe ich einmal am Tag aufgepumpt, inzwischen ist es zweimal täglich notwendig. Dasselbe gilt für den Anhänger, auch ohne „richtigen“ Platten. So ein kleines Loch hört man nicht zischen. Jetzt in Kamyschin will ich es in Ordnung bringen. Außerdem muss ich die Bremsbeläge wechseln. Und ich will endlich zum Frisör.

Am zweiten Abend esse ich im Hotel zusammen mit drei Deutschen, die hier in einer Glashütte Maschinen überholen. Mit einem von ihnen sitze ich noch länger zusammen. Danach gehe ich in die Stadt. Nochmal über die Brücke in die Gegend, in der ich in die Stadt gefahren bin. Dort möchte ich auch mal nach dem Hotel schauen, zu dem mich die Taxifahrerin schicken wollte. Der Weg ist zu Fuß viel weiter, als ich es in Erinnerung habe. Da ich den Weg nicht zweimal gehen möchte schaue ich mich länger um und komme um 4 Uhr zum Hotel zurück. Der Nachtpförtner ist verärgert und erklärt mir, dass sie um 24 Uhr schließen. Ich bin etwas irritiert, denn ich hatte mich, nach der Erfahrung in Wolgograd, vor dem Einchecken vergewissert, dass Tag und Nacht geöffnet ist. Am nächsten Tag werde ich nochmal darauf angesprochen. Mir wird versichert, dass  tatsächlich die ganze Nacht geöffnet ist – Aber eben nur bis 24 Uhr. Ich erfahre, dass ich auch gar nicht raus muss, weil die Hotelbar auch nachts geöffnet ist. Als ich abends nach 24 Uhr noch für das nächste Update schreibe, muss ich die Hotelbar verlassen – Weil sie schließen. Der Nachtpförtner liegt im Eingangsbereich auf der Couch und schläft. Er hat es gut, denn dort läuft die Klimaanlage. Die in meinem Zimmer unterm Dach ist defekt und das Zimmer ist brütend warm.

An einem weiteren Abend sagt man mir, dass am Abend im Hotelrestaurant, wo auch die Bar ist, eine Feier stattfindet. Ich freue mich etwas zu früh, denn weiter heißt es, dass man mir das Essen auf’s Zimmer bringen kann, wenn ich im Hotel zu Abend essen möchte. OK, geschlossenen Gesellschaft. Es findet eine Hochzeit statt. Im Hof komme ich mit Hochzeitsgästen ins Gespräch. Während ein paar angetrunkene Gäste wollen, dass ich mit feiere, will der Vater der Braut das offensichtlich nicht. Später werde ich dennoch in den Partyraum bugsiert. Am Tisch will sich einer mit mir unterhalten, während ein anderer darauf besteht, dass ich mit auf die Tanzfläche komme. Der am Tisch legt seinen Arm um meinen Hals, als ob er mich in den Schwitzkasten nehmen wollte, hält mit der anderen Hand meinen Arm, während der andere mir den Stuhl wegzieht. Auch ansonsten finde ich die Hochzeit nicht so toll. Bleibt zu hoffen, dass sie dem Brautpaar besser gefallen hat. Nach kurzer Zeit schaffe ich es, mich von der Gruppe zu lösen.

Die Tage in Kamyschin gehen schnell rum. Ich finde etwas Zeit zum Russisch lernen, kümmere mich um mein Fahrrad, recherchieren, wie man Zelte flickt. Der Kleber klebt laut Beschreibung auch nach dem Trocknen noch, weshalb man Talkum darauf streuen soll. Ich bekomme kein reines Talkum, aber etwas in der Art mit Zusätzen für Babys in einer Apotheke. Ich werde es später mal an einem Loch testen, bevor ich das ganze Zelt bearbeite.

Die Luft aus dem Vorderrad entweicht neben dem Flicken und unter dem Flicken. Ich frage mich, ob mein Flickzeug vielleicht zu alt ist und bin froh, dass Ewa mir auf meiner Abschiedsparty noch neues geschenkt hat :-)

So sah bei mir noch kein Schlauch aus:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und beim Frisör war ich nun auch endlich. Nicht mehr lange, und ich hätte es selbst gemacht. Kann ich zwar, aber nur mit zwei Spiegeln. Alles andere wäre ein Experiment geworden.

Ach ja, und dann habe ich mich noch mit meiner Kamera beschäftigt, vor allem um bessere Aufnahmen zu machen, auf denen ich auch selbst zusehen bin :-)

Am letzten Tag schicke ich noch ein Päckchen mit Sachen nach Hause, die ich unterwegs nicht mehr brauche und schaue mir Kamyschin an. Da nicht alle Postfilialen Päckchen annehmen ist es ein bisschen Lauferei. Schließlich muss ich den ganzen Inhalt genau auflisten und eine Absenderadresse in Russland angeben, falls das Päckchen aus irgendeinem Grund zurückkommt. Da ich dies nicht kann, schreiben die Postmitarbeiterinnen am Ende die Adresse des Postamtes drauf und lassen sich meine Telefonnummer geben. Sie wollen mich anrufen, wenn das Päckchen zurückkommt…

Auf dem Weg komme ich noch durch einen Park. Wie in vielen anderen Städten ist auch hier wieder alte Wehrtechnik ausgestellt.

Военная техника в парке.

Military engineering in a park.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachmittags gibt es dann heftigen Regen, der die Straßen teilweise regelrecht in Flüsse verwandelt. Da kann ich dann auch nach dem Regen vor lauter Wasser manchmal nicht sehen, wo ich hintrete, was bei den Straßen hier recht unangenehm ist. Aber zum Glück versinke ich nicht in irgendeinem Loch.

Дождь.

Rain.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

08.07.2012 (Sonntag)

Sehr viel habe ich mich in Kamyschin jetzt doch nicht umgesehen, und meine Internetseite ist auch nicht auf dem aktuellen Stand. Aber heute will ich nun weiterreisen. Zuerst muss ich nochmal nach dem Rad schauen, da sich gestern Abend, als ich noch durch die Stadt geradelt bin, das Hinterrad gelöst hat. Ich nehme es nochmal raus, erkenne aber keinen Fehler und baue es wieder ein.

Um 12:40 mache ich mich langsam auf den Weg. Ich lasse mir viel Zeit und setze darauf, dass spät abends der extreme Wind nachlässt. Dann will ich nachts noch einige Kilometer schaffen.

Lenin als Mosaik, an einem Haus in Kamyschin:

Ленин в мозаике.

Lenin as a mosiac.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich fahre nicht direkt auf die Trasse sondern ein Stück über die Dörfer, was hier nach der Karte möglich ist. Und so hatte es mir auch der Wachmann aufgemalt. Alle anderen raten davon ab, weil die Straße zu schlecht sei. Auf der Straße sehe ich auch zwei überfahrene Schlangen.

Weniger befahrene Straße parallel zur Trasse:

Маленькая дорога проходит параллельно с главной трассой.

Small road that bypasses the main road.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleines Geschäft in einem der Dörfer:

 

Маленький магазин.

Small shop.

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine von zwei überfahrenen Schlangen, die ich heute sehe:

 

Змея.

Snake.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wünsch Dir was :-) :

Джокер :-)

Hey a joker? :-)

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach ungefähr 30 Kilometern geht es links einen Weg rein, der eher wie ein Feldweg aussieht, auf meiner Karte aber (gelb) als Straße eingetragen ist:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Boden auf dem Weg ist festgefahren und lässt sich mit dem Rad gut befahren. Es gibt Bäume und es weht nur noch ein leichter Wind, der nun, nach meinem Richtungswechsel von der Seite kommt. Tagsüber war der Wind so stark, dass ich nur wenig gefahren bin. Außer mir ist hier keiner unterwegs. Endlich mal keine Autos :-) Da macht das Radfahren nun wirklich Spaß und ich freue mich über die Freiheit, die ich hier habe. Die Trasse könnte ich noch gut vor der Dunkelheit erreichen. Könnte .. Denn nach wenigen Kilometern besteht der Weg nur noch aus feinem Sand, in dem ich stecken bleibe. Schieben ist auch zu schwer. So brauche ich oft mehrere Versuche um wieder anzufahren und bleibe dann nach wenigen Metern wieder stecken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer Stunde habe ich erst 7 km geschafft. Hunger bekomme ich inzwischen auch, will aber jetzt keine Pause machen, um vor Einbruch der Dunkelheit noch möglichst weit zu kommen. Gelegentlich gehen kleinere Wege ab, und ich möchte mich hier im Dunkeln lieber nicht verirren. Ich hatte, wie geschrieben, heute auch schon zwei überfahrene Schlangen gesehen. Deswegen möchte ich hier, wo wohl nur selten jemand vorbeikommt auch nicht gerne zelten. Wegen der Schlangen bemühe ich mich auch, zu dem Gestrüpp am Rand des Weges möglichst Abstand zu halten.

Nach insgesamt 8 km auf dem Weg ist die Straße plötzlich asphaltiert und in gutem Zustand. Da nehme ich mir kurz die Zeit meine Radschuhe anzuziehen, mit denen ich sicher schneller vorwärts komme. Die letzten 6 km bis zu Trasse geht es praktisch nur bergab, unterbrochen von wenigen ebenen Abschnitten. Damit habe ich trotz des kaum befahrbaren Abschnitts für die 18 km nur 2 Stunden gebraucht und komme doch noch auf der Trasse an bevor es ganz dunkel wird. Zeit für eine längere Pause und für’s Abendessen :-)

Danach wird es doch wieder extrem windig, und ich fahre doch nur bis 2:30 Uhr. Danach zelte ich auf einem Feld. Insgesamt bin ich heute 76 km gefahren. Witzig war, dass ich unterwegs, bei dem starken Gegenwind, mal auf’s Ritzel geguckt habe, um mich zu vergewissern, dass ich wirklich den kleinsten Gang drin habe. Das ist mir seit Beginn der Tour nicht passiert. Macht bei einer Nabenschaltung natürlich keinen Sinn, aber ich hatte  ja den Kettenkasten abgemacht und sehe jetzt zum ersten Mal die Kette, wenn ich den Blick senke. Auch vorne nur ein Kettenblatt zu haben wirkt komisch.

09.07.2012

Der Zeltabbau ist eine Herausforderung, weil immer noch sehr starker Wind weht. Nach nur 4 km kommt ein kleines Gebäude. Cafe, Raststätten und so weiter, tauchen oft überraschend auf. Wenn sie in einem Tal liegen sind sie manchmal von weitem nicht zu sehen. Es wirkt, als käme ewig nichts, und dann tauchen sie plötzlich auf. Hoffentlich gibt es hier mehr, als Blumen zu kaufen :-) Von weitem sieht es so aus, als stünden Blumen vor dem Haus. Eine Tasse Tee wäre jetzt nicht schlecht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Glück gehabt. Tee gibt es auch. Während ich Tee trinke höre ich, wie in der Küche jemand auf Deutsch zählt. Da scheint eine Frau zu schauen, was von ihren Deutschkenntnissen noch übriggeblieben ist „… neun, zehn, einszehn, zweizehn, …“.

Larissa hatte Deutsch in der Schule. Wir unterhalten uns und sie singt ein Weihnachtslied auf Deutsch, welches ich aber nicht kenne. Dafür erinner ich mich noch an die ersten Verse von «В лесу родилась ёлочка». So können wir uns gegenseitig etwas vorsingen.

Die Inhaber spielen ein Brettspiel, das an Backgammon erinnert. Verschiedenfarbige Schraubverschlüsse von Flasche dienen als Spielsteine.

Nachmittags komme ich den Bezirk Saratow:

Saratov region.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Gegenwind ist nach wie vor so extrem, dass ich mich schon bald  ins nächste Cafe setze und Tee trinke. Ich schätze die Windgeschwindigkeit auf etwa 40 km/h. Schade, dass ich sie nicht exakt messen kann :-) . Ich könnte in Saratow versuchen von dort aus nach Samara mit dem Schiff auf der Wolga zu fahren. Wäre bestimmt ein schönes Reiseerlebnis, die Wolga und ihre Ufer vom Schiff aus zu sehen. Zum Abend hin lässt der Wind etwas nach. Als ich um 19:30 Uhr weiterfahre habe ich heute erst 14 km zurückgelegt.

Die Landschaft ist weiterhin wenig bewachsen. Die Ausnahmen zwischendurch lagen wahrscheinlich an der unmittelbaren Nähe zur Wolga.

Ein Verkehrsschild kündigt einen Waldparkplatz an. Einen Tisch oder eine Bank gibt es dort nicht. Der Boden ist total vermüllt.

Дорожный знак указал на площадку отдыха но я ничего не нашёл кроме мусора.

An information sign displayed a place to rest, but I found nothing but rubbish there.

 

 

 

 

 

 

 

 

Immerhin liegt im Müll ein Teller, den ich gut als Unterlage für den kleinen Kocher nehmen kann, der dem Lebensmittelvorrat beiliegt, den Evgenij mir aus dem Armeebestand geschenkt hatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gekocht habe ich bisher wenig. Es ist entweder zu heiß oder dunkel. Außerdem fehlen geeignete Plätze dafür. Hier im Schatten und Windschatten von ein paar Bäumen ist es OK.

Abends steht auf dem Weg ein PKW mit Warnblinklicht mitten auf der Straße. Der Fahrer und seine Beifahrerin suchen etwas in der Gegend neben der Straße. Während die Frau weitersucht, klettert der Mann auf einen Laster, der angehalten hat und sucht von hier aus.

Что ищет человек, когорый стоит на машине? – Свою переднее колесо.

What’s the man on the truck looking for? –  His left front wheel. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Er hat sein linkes Vorderrad verloren. Räder scheinen hier öfter verloren zu gehen. Das wird wohl an den schlechten Straßen liegen.

Auch die Reifen halten nicht immer. Reifenteile am Straßenrand erinnern oft an Schlangen, mit denen ich hier ja rechnen muss:

Иногда такие запчасти похожи на змей. Но это только часть от старой шины.

Sometimes parts like this look like snakes. But it’s only a part of an old tire.

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit einigen Kilometern fallen mir schwarze Mülltüten am Straßenrand auf. In einer aufgerissenen waren 5-Liter-Ölkanister. Ich frage mich, wer auf diese weise seinen Müll entsorgt. Abends im Zelt kommt mir die Idee, dass der Müll vielleicht eingesammelt wurde. Tatsächlich sind die Straßenränder hier relativ sauber.

Am nächsten Morgen ist es dann klar. Der Müll wurde eingesammelt. Noch brauchbare Sache liegen auf den Tüten:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Müllmenge, die hier liegt hatte ich mich schon gefragt, wie es hier wohl in 20 oder 50 Jahren aussieht, wenn nach dem Picknick alles liegenbleibt oder während der Fahrt aus dem Fenster geworfen wird.

Zum Mittag gibt es wieder eine Portion aus dem Armeebestand:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kennen viele vielleicht von der Bundeswehr. Für mich als Ex-Zivi ist es neu :-)

Auch wenn ich mir bei dieser Art des Essens den Abwasch sparen kann, geht es nicht ganz ohne Wasser, da ich den Boden nass machen muss, um keinen Flächenbrand zu entfachen.

Blühende Blumen sind hier immer noch etwas Besonderes:

Степь иногда скучна, и цветок всё ещё что-то необычное в степи.

The steppe is boring sometimes and a flower is still something special for me :-) .

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg fahre ich kurz von der Fernstraße runter und werfe einen Blick in ein Dorf, das fast direkt an der Straße liegt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Tankstelle am Ortseingang hat auch Analoganzeigen. Interessant, dass von den vier Zapfsäulen zwei die Benzinmenge im Uhrzeigersinn anzeigen, und zwei gegen den Uhrzeigersinn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ob es jetzt endlich grüner wird? Bis jetzt waren es immer nur kurze Abschnitte. Ich dachte in Russland gäbe es viel Wald :-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier mal eine ganz schöne Raststätte. Oft ist es recht schmuddelig und es stehen nur Plastikstühle und –tische dort.

 

 

 

 

 

 

 

Später abends frage ich an einem Motel nach dem Zimmerpreis: 50 Euro. Die Preise schwanken erheblich. Zur Qualität kann ich nichts sagen, da ich ja meistens zelte.

Die Qualität des Essens schwankt und ist eher niedrig. Das Preis-Leistungsverhältnis lässt zu wünschen übrig.

 

10.07.2012

An einer Gaststätte bestelle ich Soljanka (eine Suppe), und Spiegeleier mit Wurst. Leider wird alles gleichzeitig serviert. Meine Befürchtung, die Spiegeleier könnten kalt sein bis ich die Suppe gegessen habe, ist augenscheinlich unbegründet. So lange, wie die Bedienung ihren Daumen in der Suppe hat, kann sie nicht sehr heiß sein. Salz und Servietten kann ich mir selbst von einem anderen Tisch holen. Die Suppe besteht im Wesentlichen aus Wasser und ist bestimmt die schlechteste Soljanka, die ich je bekommen habe.

Spät abends komme ich in Saratow an. Ich bin wieder überwiegend abends gefahren, daher taucht die Stadt im Dunkeln auf. Sie liegt deutlich tiefer als die Fernstraße. Auch ein sehr schöner Anblick. Gute Fotos davon zu machen müsste ich aber wohl ein bisschen üben. Hier belasse ich es bei einem Foto mit der kleinen Kamera.

Саратов.

Saratov.

 

 

 

 

 

 

 

 

In die Stadt geht es zunächst 3 km sehr steil bergab. In der Ukraine und zunächst in Russland hatte ich immer das Gefühl mehr bergrunter als bergauf zu fahren :-) .  Dass ich den Eindruck jetzt nicht mehr hatte, habe ich auf den Wind geschoben. Aber tatsächlich scheine ich ja seit Kamyschin einiges an Höhenmetern gewonnen zu haben. Meine Bremsen leisten jetzt jedenfalls Schwerstarbeit.

Auch danach geht es noch weit bergab in die Stadt hinein. Ich hoffe, dass ich einen schönen Platz zum Zelten an der Wolga finde und freue mich auf den Rest vom Abend, bzw. der Nacht. Schon durch die Stadt zu radeln ist schön. Wieder mehr Leben und junge Leute, die ja auf den Dörfern und in den Gaststätten selten sind.

An einem Bahnübergang bricht eine der angeschweißten Muttern ab. Der Anhänger hängt wieder schief und ich stehe mitten auf den Schienen. Die Schrankenwärterin fordert mich auf von den Schienen runter zu fahren, was ich ja auch gerne machen würde. Zum Glück gelingt es mir diesmal den Anhänger ohne weitere Schäden von Rad zu bekommen und Fahrrad sowie Anhänger von den Schienen zu bringen. Kaum habe ich das geschafft, gehen auch schon die Schranken runter und der nächste Zug kommt.

Die Schrankenwärterin ist ganz nett und versteht zumindest mein Problem. Wir unterhalten uns noch eine Zeitlang. Sie kommt nicht aus der Gegend und kennt sich hier nicht so gut aus, aber es scheint wohl einige Werkstätten in der Nähe zu geben. Ich zelte dann direkt neben Straße und Bahnübergang. Aus dem schönen Wolgaabend wird erst mal nichts :-(

 

11.07.2012 (Mittwoch)

Der Bahnübergang am nächsten Morgen. Die Schienen verlaufen schräg über die Straße. Da viel Verkehr war konnte ich nicht so richtig rechtwinklig zu den Schienen fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Morgen ist eine andere Schrankenwärterin dort, die aber von meinem Problem schon gehört hat. Sie gibt mir einen kleinen Eimer mit Wasser zum Waschen und bietet mir Tee an.

Mein Gepäck kann ich noch im Zelt lassen. Sie behält es Auge, während ich mich mit Fahrrad und provisorisch befestigten Anhänger auf den Weg zu einer Werkstatt mache.

Der Schweißer hält es für überflüssig, das Hinterrad auszubauen und fängt gleich an zu schweißen. Ganz wohl ist mir nicht dabei. Es ist nur schwierig einen Fachmann aufzusuchen, weil man die Arbeit nicht selbst machen kann, und ihm dann „Nachhilfe“ zu geben. Nun denn, es ist schnell erledigt, und ich muss nichts bezahlen. Es scheint mir aber oberflächlicher geschweißt zu sein, als in Kamyschin. Daher bin ich skeptisch, ob es diesmal hält.

Am Bahnübergang packe ich meine Sachen und verabschiede mich. Nach 1,3 km bricht eine Halterung des Schutzblechs nahe der Schweißstelle:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die zu schweißende Stelle erst mal freizulegen wäre wohl doch besser gewesen.

In einem Supermarkt besorge ich mir mein Frühstück. Der Eingang ist wieder wenig behindertengerecht. Es gibt zwar eine Schräge neben der Treppe, aber wer soll da hochkommen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz darauf bemüht sich tatsächlich eine Frau ihren Kinderwagen dort hoch zu schieben. Auf der sehr schrägen Fläche zu laufen gelingt ihr nicht. Jemand kommt ihr zu Hilfe. Mit vereinten Kräften von links und rechts schaffen sie es dann. Vor vielen Geschäften sind nur Treppen. Rollstuhlfahrer sieht man hier auch praktisch nicht. Wie in Rostow kommt man hier kaum vorwärts, wenn man nicht laufen kann.

Wer besonders gut laufen will, kann sich hier Schuhe aus Deutschland kaufen:

Обувь из Германии.

German shoes.

 

 

 

 

 

 

 

Auf einem großen Platz kann Lenin Kindern beim Fahrradfahren zu schauen. Kinder von 3 bis 9 können hier Fahrräder kostenlos ausleihen:

Ленин.

Lenin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Дети которым 3, 9 лет могут арендовать велосипед за бесплатно.

Children aged 3 to 9 years old can rent a bicycle for free.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Park dahinter steht ein Denkmal zur sozialistischen Revolution 1917:

Борцам социалистической релолюции 1917 г.

A monument to the warriors of the Socialist Revolution 1917.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Park hole ich auf einer Bank  noch etwas Schlaf nach.

Anschließend schaue ich mir die Zeitung an. Lesen werde ich sie dann später mal, wenn ich besser russisch kann :-) . Die vier Seiten habe ich dafür einzeln fotografiert. Irgendwann erfahre ich dann vielleicht mal, was heute so los war, in Saratow.

Газета. Последние свежие новости.

Newspaper. The latest news.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt erkundige ich mich zunächst nach dem Hafen. Dann spare ich mir die 500 km nach Samara und mache stattdessen eine schöne Tour mit einem Schiff. Bis zur Wolga geht es noch 10 km fast nur bergab. Ich bin doch etwas überrascht, wie viele Höhenmeter ich von Kamyschin aus hochgeradelt bin. Gestern ging es ja auch schon viel und steil bergrunter.

Unterwegs in Saratow:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg halte ich noch an und gönne mir bei der Hitze ein kühles Bier. Ein LKW-Fahrer, der dort sitzt hat mich unterwegs schon gesehen. Hoffentlich war ich nett zu ihm :-)

Wenn Fahrer laut hupend mit hoher Geschwindigkeit und kleinstmöglichem Abstand überholen reagiere ich mich schon mal ein bisschen ab. Keine Ahnung, ob sie es hören können und im Rückspiegel sehen. OK, er scheint ja nicht schlecht auf mich zu sprechen zu sein.

Wenig später, als ich wieder mit dem Rad unterwegs bin ruft mir auch ein LKW-Fahrer etwas zu. Da dies oft passiert ignoriere ich ihn. Im Vorbeifahren höre ich aber auch grad noch heraus, dass wir uns wohl schon gesehen haben. Jetzt hoffe ich, dass es nicht einer von denen war, die mich zum Essen eingeladen haben. Dann wäre das Ignorieren natürlich sehr undankbar gewesen. Aber ich sehe zu viele Leute unterwegs. Da prägen sich mir die Gesichter nicht so ein.

So, hier bin ich nun richtig:

Если было бы возможно я бы отправился в Самару на корабле.

River port. If possible I would like to go to Samara by boat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Речной вокзал.

River port.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mal schauen, ob ich ein Ticket für ein Schiff bekomme. Zum Büro kommt man durch den Eingang eines Hotels. Jemand vom Hotel will, dass ich mein Rad nicht vor den Treppen zum Hotel stehen lassen. Ich lasse es aber stehen. Es sollte niemanden stören, die Treppe ist breit genug. Ich kann es dort am ehesten sehen. Und solange sich der Hotelmitarbeiter daran stört wird er das Rad auch nicht aus den Augen lassen :-)

Tickets gibt es leider nur hin- und zurück für 360 Euro. Und auch nur noch für den 17.07. also in sechs Tagen. Endgültig erledigt sich dieser Versuch, als ich mein Fahrrad anspreche. Ich hatte schon überlegt, ob ich ein Hin- und Rückticket kaufe und vielleicht trotzdem in Samara das Schiff verlasse. Aber während die Radmitnahme zumindest nicht vorgesehen ist, geht es mit dem Anhänger definitiv nicht. Nach Ansicht des Reisebüros wird es auch keine Möglich geben mit einem Frachtschiff mitzufahren. Aber danach kann ich ja trotzdem nochmal schauen.

Im Büro spricht mich Anatolij an. Er ist mit seiner Frau dort. Sie wollen Samstag mit dem Schiff nach Achrastan, Wolga abwärts bis zu Mündung und zurück. Er lädt mich auf seine Datscha ein. Draußen unterhalten wir uns weiter. Er bietet mir an meinen Anhänger gleich mitzunehmen. Es sind 15 Kilometer und soll sehr steil bergauf gehen. Ich möchte mir aber zunächst Saratow anschauen. Außerdem frage ich mich, was ich mache, wenn er einen Teil des Gepäcks mitnimmt, und ich dann nach der Wegbeschreibung die Datscha nicht finde. Wir verabreden, dass ich mich morgen telefonisch melde, und ihn vielleicht am nächsten Tag besuche.

Ich radel zunächst ein wenig an der Wolga auf und ab, gehe baden und setze mich anschließend in ein Bierzelt, wo ich Notizen zur Reise mache. Zwei Männer singen zu Musik vom Band. Soweit ich das beurteilen kann, sind es wohl bekannte russische Songs.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es fängt an zu regnen. Ich bleibe länger und esse meine mitgebrachten Sachen, woran sich keiner stört. Ich weiß nicht, ob das hier üblich ist. Vielleicht auch ein entgegenkommen, wegen meiner weiten Radreise.

Ich denke, ich kann dort zelten, wo ich gebadet habe. Es ist schon dunkel, als ich aufbreche.

Die alte Wolgabrücke in Saratow bei Nacht:

 

 

 

 

 

Am Wolgaufer komme ich mit Motorradfahrern ins Gespräch. Sie raten mir von dem Platz ab an dem ich zelten will. Sie meinen, es gäbe dort zu viele Betrunkene. Zwei aus der Gruppe fahren kurz weg um einen besseren Platz für mich zu erkunden.

 

Gespräch unter Zweiradfahrern (Ich bin nicht auf dem Foto, aber immerhin mein Fahrrad):

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz darauf kommen sie zurück und schlagen mir vor fünf Minuten vorrauszufahren, dann wollen sie nachkommen und mir einen Platz zeigen. Da es etwa zwei Kilometer sollen trete ich mal kräftig in die Pedalen. Unterwegs frage ich mich, worum die Menschen in Saratow ihre Berge so dicht ans Ufer gebaut haben.

 

Nach kurzer Zeit haben sie mich eingeholt. Eskortiert von fünf Motorrädern fahre ich den zweiten Kilometer bis zum empfohlenen Platz. Es ist ein umzäuntes und bewachtes Gelände mit Strand an dem ich heute zelten kann. Ich kann wahlweise auf einem gepflasterten Parkplatz oder direkt auf dem Strand zelten. Das mit dem Strand lasse ich lieber. Es war schon nach dem Zelten am Dnjepr recht aufwendig das Zelt vom Sand zu befreien. Zum Glück macht mir der harte Untergrund nichts aus, trotz der sehr dünnen Isomatte. Ach ja, windig ist es nun auch nicht. Gut, dass ich mich für ein selbststehendes Zelt entschieden habe. Da verzichte ich mal auf die Heringe.

Mondschein über der Wolga:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12.07.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Morgens wird es früh hell und sehr warm im Zelt, wenn es nicht im Schatten steht. Um 7:30 Uhr stehe ich auf, da es im Zelt zu warm wird.

Außer dem Strand gibt es ein großes Zelt mit Theke und Tischen, daneben sind kleine Häuschen, die man für 100 Rubel pro Stunde mieten kann, um mit mehreren Leuten dort zu essen.

Um diese Zeit ist kaum Betrieb. Ich schwimme in der Wolga, trinke Tee und komme irgendwann mit Galya ins Gespräch, die jetzt hier arbeitet.

Sie sagt mir, dass es nahe der Brücke und des Flusshafens, wo ich gestern war ein interessantes Museum gibt. Bevor ich mich bei Anatolij melde, möchte ich mich noch ein wenig umschauen. Ich hatte ihn auch so verstanden, dass er erst abends wieder in der Datscha ist.

 

Das Museumsgebäude:

Музей.

Museum.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Wachmann am Eingang des Museum hat mein gepacktes Fahrrad, das auf dem Bürgersteig steht, über eine Überwachungskamera im Blick. Ich kann mich halbwegs unbesorgt im Museum umschauen.

Auf meine Frage nach englischsprachigen Informationen wird mir ein Touchscreen neben dem Eingangsbereich gezeigt. Als ich dort lesen möchte werde ich aber mehrfach aufgefordert direkt ins Museum zu gehen. Nun gut, vielleicht sind die Touchscreens überall im Museum.

An einer Wand im Museum hängt eine große Reliefkarte des Bezirks Saratow. Die andere Wolgaseite ist viel flacher. Weiter südlich hieß es ja, dass es dort zu gefährlich wäre. Ich muss mich mal umhören, was die Leute hier sagen. Kann mir nicht vorstellen, dass es „drüben“ nur Wölfe und Räuber gibt.

В музее.

Museum.

 

 

 

 

 

 

 

Енгелсь, Маркс.

Люди часто рекомендуют мне ездить на этой стороне, потому что там, у соседей есть плохие люди и волки. Я держу пари, что там они будут говорить, что плохие люди живут здесь.  Другая сторона реки равная. Значит лучше я поеду через Енгелсь и Маркс.

People always advise me to stay on this side of the river. On the other side there are bad people and wolves. I bet over there people will say that the bad people are here. The other side of the river is flat. So it would be better to go through Engels and Marks.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Museum erfahre ich auch, dass das Tier, welches ich in der Ukraine überfahren auf der Straße gesehen hatte ein Biber war. Wusste gar nicht, dass die so einen komischen Schwanz haben. Und viel mehr war von dem Tier auf der Straße nicht übriggeblieben.

Бобр в музее.

A beaver in the museum.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei den ausgestellten Tieren und Fossilien weiß ich leider nie, ob es sich um Tiere handelt, die hier heimisch sind, oder um ausgestorbene Tiere. Der Biber, den ich gesehen hatte, wird sicher nicht der letzte seiner Art gewesen sein. Beim Mamut bin ich mir hingegen sicher, dass es die auch auf der gefährlichen Wolgaseite nicht mehr gibt. Die Informationen hier sind nur auf Russisch. Um alles zu übersetzen bräuchte ich ein längeres Visum :D .

In einer Vitrine mit ausgestopften Greifvögeln imposanter Größe weißt ein Foto, das Müll in der Natur zeigt, auf die Probleme mit dem Müll hin.

Neben der Naturkunde ist ein weiterer großer Bereich der Raumfahrt gewidmet.

Größtes Ausstellungsstück ist das Flugzeug, mit dem der erste Kosmonaut, Juri Gagarin, fliegen lernte.

Viel Raum nehmen Dokumente zu G.S. Titow ein. Unter anderem ist das Telefon ausgestellt, mit dem er mit Moskau nach seinem erfolgreichen  Flug telefonierte. Soviel verstehe ich. Trotzdem finde ich nicht heraus, was genau er gemacht hat, wer dieser Titow ist. Da muss ich später mal im Internet schauen. (Jetzt beim Schreiben habe ich auch kein Internet. Fotos und Wörterbuch lassen mich vermuten, dass er als erster Kosmonaut (mehrfach) die Erde umkreist hat.)

In einem weiteren Bereich des Museum sind viele alte Möbel und Klaviere ausgestellt. Zwei Klaviere sind aus Stuttgart und Leipzig. Erst als ich vor dem Verlassen des Museum im Erdgeschoss nochmal zu dem Touchscreen gehe, verstehe ich, dass es in diesem Bereich um die Wolgadeutschen geht. Schade, dass das Personal so massiv gedrängt hat direkt ins Museum zu gehen. Die Informationen hätte ich sinnvollerweise vor dem Museumsbesuch gelesen.

Auch an die Zukunft des Museum denkt man wohl schon. Der erste Geldautomat, der in Saratow aufgestellt war, steht nun hier im Museum. Heute sicher noch nicht so spektakulär, aber wer weiß, wie es in 100 Jahren ist.

Informationen am Touchscreen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Museumsbesuch schaue ich mir noch eine Kirche an, über die ich mich aber nicht näher informiert habe. Weiter fahre ich nicht in die Stadt. Ich müsste weit und steil bergauf. Da komme ich lieber auf Anatolijs Einladung zurück. So wie ich ihn verstanden habe, habe ich da noch Berg genug vor mir. Auch die Fahrtzeit könnte durch die Berge länger werden. Vorsichtshalber will ich für 15 km mal drei bis vier Stunden einplanen. Das Gefälle bei der Fahrt in die Stadt war schon beeindruckend.

Церковь.

Church.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

В церкви.

In the church.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An der Wolga hole ich mir einen Tee, setze mich an einen Tisch und möchte Notizen machen und ein bisschen Russisch lernen. Aber wegen meinem Fahrrad setzt sich gleich wieder jemand an meinen Tisch und versucht so penetrant mir ein Gespräch aufzudrücken, dass ich kurz darauf weiter fahre. Abgesehen davon ist es schön, in der Stadt wieder mehr unter Leuten zu sein. Die Fernstraßen sind auf Dauer recht langweilig.

Die Schilder mit der Aufschrift „Baden verboten“ sollten auch am besten ins Museum gestellt werden. Es hält sich ohnehin niemand daran.

No swimming!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg komme ich nochmal an dem Platz vorbei, an dem ich gezeltet habe und bleibe noch etwas dort. Es gibt ja auch Menschen, mit denen ich mich gerne unterhalte. Galya gehört auf jeden Fall dazu :-) Schade, dass ich keinen Platz mehr auf meinem Anhänger habe ;-)

Galya (Галя) und Martin:

Мартин и Галя.

Martin and Galya.

 

 

 

 

 

 

 

 

Später als geplant mache ich mich auf den Weg zu Anatolij. Nach wenigen Metern an der Wolga entlang geht es nach links, vom Fluss weg. Ich glaube, eine solche Steigung habe ich noch nicht gesehen. Teilweise kann ich das Fahrrad nur schrittweise nach vorne – bzw. nach oben – stemmen. Für zwei Kilometer brauche ich 40 Minuten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick zurück von oben:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach komme ich auf einen Kreisverkehr mit sehr großem Durchmesser. Hier gibt es viele größere Geschäfte und Autohäuser von bekannten Marken. Auch eine Filiale von „Maria“ (Kücheneinrichtungen) gibt es hier.

Gruß an meine jüngste Nichte, Maria (Мария):

Привет моей младшей племяннице Мария.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und hier noch ein Foto zum Russisch lernen:

(Bier ohne Wobla (ein Fisch) – Zum Fenster rausgeworfenes Geld)

[wörtl.: Geld in den Wind]. Wenn ich mich recht erinnere heißt auch ein Song oder eine CD der sehr guten russischen Band Bi-2 Деньги на ветер – Geld in den Wind.

Wikipedia:

Die Wobla (Rutilus caspicus, russisch Вобла) ist eine endemisch im Kaspischen Meer und an der unteren Wolga vorkommende Fischart. Sie ist mit dem Rotauge (Rutilus rutilus) verwandt als dessen Unterart sie lange Zeit angesehen wurde. Sie wird in Russland in getrockneter Form als Snack zum Bier und zu anderen alkoholischen Getränken verzehrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt geht es 12 km bergab. Danach rufe ich Anatolij an. Ich bin davon ausgegangen, dass er vorher noch auf der Arbeit ist. Anatolij ist überrascht, dass ich wirklich die Absicht habe vorbeizukommen. Irgendwie hatte er nicht damit gerechnet.

Er holt mich an einer Brücke ab, so wie er es für gestern auch vorgeschlagen hatte. Den genauen Weg zu beschreiben wäre recht schwierig. Mit meinem Anhänger im Kofferraum fährt er zwei Kilometer voran. Eine gute Gelegenheit für mich, zu sehen, wie es sich ohne Anhänger und mit vielleicht 25 kg Gepäck weniger fährt.

Bei Anatolij auf der Datscha:

У Анатолия на даче. Я познакомился с ним на речном вокзале и он меня пригласил в гости.

With Anatolij on the datsha (summer house). I met Anatolij at the river port and he invited me to visit him at his datsha.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Hintergrund die Banya, einer in Russland beliebten Variante der Sauna. Ich weiß, den Begriff Sauna hören Russen in dem Zusammenhang nicht gerne.

(Bilder immer unter dem Text, wegen dem Abstand, den ich zwischen Bildern und Text noch nicht wegbekommen habe)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir unterhalten uns, essen zusammen zu Abend und gehen später in die Banja. Anatolij macht sie nicht ganz so heiß wie sonst. Üblich sind 100 Grad. Zur Banja gehört es auch, mit einem Besen genannten Bündel von Zweigen auf die Haut zu schlagen. Wir haben hier Birkenzweige. Auch Zweige von anderen Baumarten werden verwendet. Tanne kenne ich, die anderen stehen nicht im Wörterbuch. Anatolij erklärt mir, dass man in der Sauna nur schwitzt, während die Banja entschlackt. Auch beim Fahrradfahren schwitzt man nur. Ob das stimmt? ;-)

 

13.07.2012

Beim Frühstück unterhalten wir uns noch lange. Anatolij sagt, die Berge hier seien absolut nichts gegen den Ural. Bin gespannt. Ich werde es ja wahrscheinlich noch erleben. Vor länger Zeit hatten mir zwei Leute aus Ekaterinburg gesagt, die Berge dort wären so, wie in der Gegend, in der ich zu der Zeit gerade war. Das hatte sich recht harmlos angehört.

Nach dem Frühstück fahren wir zu einem Freund aus Usbekistan. Er lädt mich ein, ich dort zu besuchen und gibt mir die Telefonnummer von seinem Sohn in Usbekistan.

Anatolij und sein usbekischer Freund:

Анатолий (справа) с другом.

Anatolij (right) with a friend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Straße in der Nähe der Datscha:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die meisten Grundstücke haben hier hohe, geschlossene Zäune. Irgendjemand in Russland hatte mal davon geschwärmt, dass die Grundstücke in Deutschland so offen sind.

Als ich abreise nehme ich nicht den kürzesten Weg Richtung Samara. Ich würde dann an der Stadt Engels vorbeifahren, die ich aber wenigstens mal sehen möchte. Und so nutze ich die Chance, während der Abfahrt, die ich ja nun aus der anderen Richtung schon kenne, zu filmen. Sieben Minuten lang geht es fast nur bergab. Natürlich kann ich nicht sehr schnell fahren, ich muss ja mit dem schweren Rad auch noch bremsen können. Ich schaue nochmal an meinem „Zeltplatz“ vorbei. Es wird spät und die Betreiber erlauben mir noch eine Nacht dort zu bleiben. So ein bisschen Strandurlaub an der Wolga kommt gut :-)

Vom Strand aus sieht man nicht die ganze Wolga. Der größere Teil verbirgt sich hinter einer Insel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schiffe gibt es hier auch. Ich habe aber keinen Kontakt zu den Besitzern. Sonst hätte ich mal wegen einer Mitfahrgelegenheit Wolgaaufwärts gefragt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

14.07.2012 (Samstag)

Heute mache ich mich auf den Weg Richtung Samara. Ich bleibe den Vormittag noch, da ich mich von Galya verabschieden möchte. Sie kommt aber später oder vielleicht auch gar nicht. Leider sehe ich sie nicht mehr. Dafür kommt noch eine Motorradfahrerin vorbei, aus der Gruppe, die ich vorgestern (?) kennengelernt hatte. Sie feiert heute Abend hier in ihren Geburtstag rein. Schade, dass ich dann schon weg bin. Zunächst überquere ich die Wolga und fahre durch die Stadt Engels. An vielen Laternenmasten hängen Flaggen in den Farben der Russischen Flagge, auf denen symbolisch ein Raumfahrer abgebildet ist. Ich bin leider wieder viel zu schnell unterwegs um in Erfahrung zu bringen, was es damit auf sich hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu „Kamyschin Saratow – Камышин Саратов

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